Tomato Special Newsletter: 30 years – May 2022

Your monthly resource on working capital, process optimization, and issues related to the world of corporate treasurers, IT professionals, and bankers!

This newsletter is bilingual, English and German

Introduction

This issue of Tomato Catch-Up is all about our 30-year anniversary. I answer questions about our beginnings, developments over the years, client relationships, technical developments, the company’s mission and strategies, economic hurdles etc.

It’s been a privilege to have you had along for the ride!

The interview is between Ana Pastravanu, Tomato Newsletter Research and Editor in Lasi Romania and Martin Schneider at Zurich-Airport.

interview in English on the tomato.ch site at tomato.ch / about us or read below

Ziehen Sie das Interview in Deutsch vor? Interview unter Tomato.ch / über uns oder unten

Vous préférez l'interview en français ? Interview sur Tomato.ch

Enjoy!

Martin

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Remember that for any challenge related to your financial issues, you can ask Martin Schneider for a discussion that will clarify it. Contact Martin via email or call +41 44 814 2001.

 

Contents

  1. Deutsch: Interview von Ana Pastravanu mit Martin Schneider
  2. English: Interview Ana Pastravanu with Martin Schneider

 

1. Interview von Ana Pastravanu mit Martin Schneider

Ana: Wie würdest du die Anfänge von Tomato beschreiben?

Martin: Eine der größten Herausforderungen in den ersten Tagen war es, den Firmennamen, die Ausrichtung, das Markenimage und die Positionierung auf dem Beratungsmarkt zu finden. Tomato war von 1992 bis 1995 ein Ein-Personen-Unternehmen. Dann, von 1996 bis 2001, kam die Zeit der Partnerschaften und der Eröffnung von Büros in Lugano, Mailand, München, Paris und Boston. Seit vielen Jahren sind wir heute ein Team von zwei, drei Personen für Kundenprojekte und Lösungen. Dazu drei Personen, die uns punktuell in Sales, Marketing und Admin unterstützen.

Ana: Wie beurteilst du die Dot-Com-Blase von 1998 bis 2000?

Martin: Daran kann ich mich noch gut erinnern. Viele Leute hielten die Cash-Burn-Rate für wichtiger als Liquidität und Bilanz. Bodenständige haben sich gefragt: Wie kann das sein? Wir müssen uns nicht um Einnahmen und Kundenrechnungen kümmern? Das alles endete in riesigen Skandalen.
Liquidität und Cash und deren Planung sind das A und O einer Firma verbunden mit gesunden Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen.

Ana: Welches System des Unternehmens-Zahlungsverkehrs war erfolgreich?

Martin: Es geht weniger um die Systeme, sondern um Prozesse optimieren also Straight-Through-Processing (STP) vom Buchhaltungssystem zur Bank und zurück. EBICS und SWIFT-Banking-Gateways mit Swift FileAct ersetzen die lokalen e-bankings. Das wurde ab 2010 eine Erfolgsgeschichte. Diese dedizierten sicheren Gateways sind unternehmensweit transparent, IKS-sicher und ermöglichen einfache berechenbare Liquiditätsplanung.

Swift-Mitglied zu werden, war meine Vision bzw. mein Traum als Treasurer von Pirelli im Jahr 1987. Damals war Swift Macug oder allenfalls die Wandlung der Treasury-Abteilung in eine Bank die Lösung. Im Jahr 2005, also 20 Jahre später, wurde mein Traum von einem Gateway wahr. Von diesem Moment an wusste ich, dass wir ein führendes Wissensunternehmen in diesem Bereich sind.

Im Jahr 2014 waren SEPA- und EUR-XML-Dateien die zukünftigen globalen Standards für Zahlungsdateien. Seitdem haben wir XML-Formate auf der ganzen Welt implementiert, von den USA bis Brasilien, Indien, China und Thailand. Swift wird seine MT-Dateien bis 2025 durch MX-Dateien ersetzen. Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte des Zahlungsverkehrs.

Ana: Wie bist du mit Krisen umgegangen?

Martin: Krisen? Ja, Albträume kommen alle paar Jahre auf. Die Russlandkrise 1997, die Dotcom-Krise 2000, Nine-Eleven 2001, die Finanzkrise 2008, das freie Floaten des CHF gegenüber dem EUR 2015, Covid 2020, usw. Wir sind genauso verwundbar wie unsere Firmenkunden, und ich muss den Fortbestand der Tomato AG sorgfältig überwachen. Manche Kunden brauchen uns in einer Krise nicht. Wenn zum Beispiel der Finanzvorstand unternehmensweite Kürzungen vornehmen muss, neigt er dazu, bestimmte Projekte im eigenen Bereich anzuhalten.

In Zeiten, in denen wir weniger Aufträge hatten, habe ich die Mitarbeiter von meinem persönlichen Geld bezahlt. In solchen mageren Zeiten haben wir unsere Marketinganstrengungen verdoppelt und verdreifacht und Geld in den Vertrieb und die Geschäftsentwicklung investiert. Aber wir waren immer konzentriert und umsichtig. So entwickelte sich Tomato langsam, mit Beharrlichkeit, täglichem Einsatz und Disziplin zu dem Unternehmen, das wir heute sind. Ein stabiler Geschäftsbetrieb, der felsenfest steht. Auf diese Weise wurden Krisen zu einer Lektion fürs Leben. Gute Entscheidungen kommen aus der Erfahrung. Erfahrung kommt von schlechten Entscheidungen. So ist das Leben, ich bereue nichts, lerne aus Fehlern, entwickle mich weiter und habe Freude und Genuss am Prozess.

Ana: Wie beschreibst du Tomato’s Arbeitsethik und die Unternehmenskultur?

Martin: Wir kümmern uns um die Menschen, die Mitarbeiter der Kunden. Sparen deren Arbeitszeit, machen sie effizient. Strukturen und Standards erfinden und definieren. Wir arbeiten mit fünf bis acht Kunden auf einmal. Während eines Projekts, das 1-3 Jahre dauert, brauchen die Kunden in der Regel Zeit für Entwicklungen und Änderungen. So können wir an anderen Projekten arbeiten und dem Kunden die Zeit geben, die er braucht, um eine innovative Lösung zu finden, die seine Bedürfnisse zu 100 % befriedigt.

Wir beziehen alle Personen im Unternehmen des Kunden ein, die von den Veränderungen direkt betroffen sind, Sie können die Verbesserungen annehmen, anstatt widerwillig zuzustimmen. Viele unserer Kunden schätzen die Beziehung, die wir zu allen Beteiligten aufbauen, von der Basis bis zur Spitze, und dass wir über Jahre hinweg in Kontakt bleiben. Als kleines Unternehmen arbeiten wir Hand in Hand, auch wenn sich einige der Mitarbeiter in anderen Ländern und Kontinenten befinden.

Ana: Wie unterscheidet sich die Welt des Treasury, Buchhaltung und Risiko-Managements heute; von der Welt in der du vor 30 Jahren angefangen haben?

Martin: Die Veränderungen sind zahlreich, wobei der technologische Fortschritt, die globale Kommunikation und die IT die wichtigsten sind. Im IT-Bereich hat sich der Wandel von textbasierten Terminals zu lokalen Netzwerken, dem Internet und Cloud Computing vollzogen. Ich lese gerne über Alois Negrelli, einen Bauingenieur und Eisenbahnpionier, der im 19. Jahrhundert an riesigen Projekten in Europa und Nordafrika beteiligt war, wie dem Bau von Eisenbahnlinien in Deutschland, Österreich und Italien und der Münsterbrücke über die Limmat in Zürich. Eines seiner erstaunlichsten Projekte waren die Kanalisationsprojekte in Ägypten, namentlich der Suezkanal. Seine klare Vision ist auch heute noch von Bedeutung. Menschen mit klarer Vision inspirieren mich, die sich die notwendigen Fähigkeiten aneignen und dauerhafte Erfindungen und Lösungen erzielen und für unsere Kunden einfallsreich zu sein.

Ana: Was war die wichtigste Lektion, in diesen 30 Jahren bei Tomato? Wie war es während der Pandemie?

Martin: Zum Wohle der Menschen/Mitarbeiter und unserer Kunden zu handeln, mit Fakten zu überzeugen, durch die Automatisierung von Prozessen Zeit zu sparen und schnellere, innovative Lösungen anzubieten. Alles, was wir im Laufe der Jahre verbessert haben, kam unseren Kunden zugute. Die Pandemie hat uns neue Wege der Kommunikation mit den Kunden gelehrt, um sicherzustellen, dass die Projekte auf Kurs bleiben.

Ana: Was sind für dich die grössten Errungenschaften seit der Tomato-Gründung 1992?

Martin: Auch ein kleines Unternehmen kann über viele Jahre hinweg große Erfolge erzielen. Manchmal überschätzt man, was man in einem Jahr erreichen kann, und unterschätzt, was man in fünf Jahren erreichen kann.

Ana: Was sind deine schönsten Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit dem Tomato-Team?

Martin: Die kostbare Zeit bei der Arbeit und damit der Erfolg der Mitarbeiter unserer Kunden, die persönlichen Beziehungen und Freundschaften, die über die Jahre aufgebaut wurden, sind die besten Erinnerungen.

Ana: Wenn du auf diese 30 Jahre zurückblickst gibt es eine Sache zu verbessern; was wäre das?

Martin: Wir wollen DER Spezialist in einem bestimmten Bereich sein und unsere Dienstleistungen in diesem Bereich ausbauen, anstatt an Dienstleistungen in mehreren Bereichen zu arbeiten, die andere genauso gut erledigen können.

Ana: Wie hälst du die Energie und die Motivation aufrecht?

Martin: Disziplin, Zuverlässigkeit! Mein Sinn für Humor ist vielleicht verloren gegangen, weil ich so akribisch bin. Tägliche Disziplin, das Verfolgen von Ereignissen, die Motivation, Probleme/Herausforderungen zu lösen, die Freude an einem langfristigen Ziel halten mich aufrecht.

Ana: Was ist deine grösste Hoffnung für die nächsten Jahrzehnte für Tomato?

Martin: Den Fokus auf die Entwicklung unserer Nische zu legen, ein kleines Team bleiben, sowie die Nachfolgeplanung anstreben: Das Einladen von interessierten Fachleuten für die Weiterführung der Tomato AG.

 

2. Interview Ana Pastravanu with Martin Schneider

Ana: How would you describe the early beginnings of Tomato? 

Martin: One of the most challenging things in the early days was figuring out the company name, direction, brand image, and positioning in the consulting market. Tomato was a one-person company from 1992 to 1995. Then, from 1996 to 2001 came the time of partnerships and opening offices in Lugano, Milan, Munich, Paris and Boston. Today we are a team of two working directly with clients and three supporting us.

Ana: How do you rate the dot-com bubble that raged from 1998 to 2000?

Martin: I remember it well. Many people considered the cash-burn rate more important than the liquidity and the balance sheet. Many were asking: How can this be? We run our business and don't have to worry about revenues and customer invoicing? It all ended in huge scandals. Liquidity, cash is king, as well as balance sheets and income statements are important.

Ana: What corporate payment business system has been successful?

Martin: It is less the systems. it is about processes with straight-through-processing (STP) from accounting system to bank(s) and back. To replace local e-banking, definitely EBICS and SWIFT banking gateways with Swift FileAct, which became a success story from 2010 onwards. This makes replacing e-banking with dedicated secure gateways possible. Corporate payments in decentralized payment systems become transparent and predictable at headquarters.

Becoming a Swift member was my vision/dream as treasurer of Pirelli in 1987. Swift Macug at the time, or the Treasury becoming a bank, was the solution. In 2005, 20 years later, my dream of a gateway came true. From that very moment, I knew that we were a leading knowledge company in this field.

By 2014, SEPA and EUR XML files were the future global standards for payment files. Since then we have been implementing XML formats all over the world, from the U.S. to Brazil, India, China and Thailand. Swift will replace its MT files with MX files by 2025. This is a milestone in the payment history.

Ana: How did you cope with crises?

Martin: Crises? Yes, nightmares come up every few years. The Russia crisis in 1997, dotcom in 2000, Nine-Eleven in 2001, the financial crisis in 2008, the free-floating of CHF against EUR in 2015, Covid in 2020, etc. We are vulnerable just like our corporate clients, and I need to carefully monitor Tomato's continued existence. Some clients don't need us in a crisis. For example, when the CFO needs to make company-wide cuts, he is inclined to not continue certain projects.

In times when we had fewer orders, I paid the employees from my personal money. During such lean times, we doubled and tripled our marketing efforts and invested money in sales and business development. However, we were always focused and prudent. So slowly, with perseverance, daily efforts and discipline, Tomato evolved into the company we are today. A stable business operation and rock solid. This is how crises became a learning lesson for life. Good decisions come from experience. Experience stems from bad decisions. That's life, you can't regret anything, you have to learn from mistakes, move forward and enjoy the process.

Ana: How would you describe your work ethic and Tomato’s company culture? 

Martin: Care for people, clients’ employees. Save their time, make them efficient. Invent structures and standards. We work with five to eight clients at a time. During a project that takes 1-3 years, clients usually need time for developments and changes. This allows us to work on other projects while giving the client the time he needs to come up with an innovative solution that satisfies 100% of his needs.

We include all those in the client’s company who are directly impacted by the changes so that they embrace the improvements rather than reluctantly consent to them. Many of our clients value the relationship we build with everyone involved from the bottom to the top and that we stay in touch over years. As a small company, we work hand in hand with each other even though some are located in other countries and even continents. 

Ana: How is the treasury, accounting, and risk management world different now from when you started 30 years ago?

Martin: The changes are numerous, with technological advances, global communication and IT being the most important. In IT, the shift has been from text-based terminals to local area networks, the Internet and cloud computing. I like to read up on Alois Negrelli, a civil engineer and railroad pioneer, who in the 19th century was involved in huge projects in Europe and North Africa, such as the construction of railway lines in Germany, Austria and Italy and the Münsterbrücke crossing the Limmat in Zürich. One of his most astounding projects involved channelization projects in Egypt, namely the Suez Canal. His clear vision is still as important today. The stories of people who had a clear vision, acquired the necessary skills and achieved lasting inventions and solutions inspire me to be resourceful in developing lasting solutions for our clients.

Ana: What was the most important lesson you learned during these 30 years? What was it like during the pandemic?

Martin: Acting for the benefit of the people/employees and our clients, impressing with facts, saving time with automating processes, offering faster, cutting-edge solutions. Everything we improved over the years has benefited our clients. The pandemic taught us new ways of communicating with clients to ensure that projects remained on track.

Ana: What do you see as the biggest accomplishments since your start in 1992?

Martin: Even a small company can achieve great results over many years. Sometimes people overestimate what they can do in one year and underestimate what achievements can be made in five years.

Ana: What are your fondest memories with the Tomato team?

Martin: Save precious time at work and with that the success of our clients’ employees, the personal relationships and friendships built over the years are the best memories.

Ana: Looking back at these 30 years, if there's one thing you could improve, what would it be?

Martin: We aim at being THE specialist in a specific area and expand our services in that area rather than working on services in several of areas that others can do just as well.

Ana: How do you keep your energy and motivation?

Martin: Discipline, reliability! My sense of humor may possibly be lost due to me being so meticulous. Daily discipline, following events, motivation to solve problems/challenges, enjoying a long-term goal keep me going.

Ana: What is your biggest hope for the next decades for Tomato?

Martin: Focus on the development of our niche services while remaining a small team as well as succession planning: aiming and inviting interested professionals for the continuation of Tomato AG.